Eine der schlechtesten ersten Hälften im Laufe der Frühjahrsmeisterschaft lieferte der Tabellenführer der Unterliga West im Heimspiel gegen den Fußballklub Hermagor ab.
Das Gästeteam, hervorragend eingestellt vom ehemaligen VSV-Spieler und Kärntner-Liga-Meister 2011, Daniel Gatternig, machte in den ersten 45 Minuten „fast“ alles richtig, vergaß lediglich die ihm gebotenen Gelegenheiten ordentlich wahrzunehmen.
Der VSV – vorbildlich unterstützt vom blau-weißen Fanklub – seinerseits spielte nach vorne zwar locker und flockig, ließ jedoch im Bereich des Zweikampfes jeglichen Ernst beiseite. Man kann fast sagen, das blau-weiße Team legte ein Defensivverhalten wie bei einem unbedeutenden Freundschaftsspiel gegen eine Obergailtaler Schilehrer-Auswahl an den Tag. Die ihm gebotenen Torchancen wurden allesamt ausgelassen, einmal stand die Stange der Hermagorer Verteidigung hilfreich zur Seite.
Und als der Pausenpfiff ertönte, zogen sich die Wolken scheinbar sowohl außerhalb, als auch innerhalb der Kabine noch mehr zusammen, und die bisherig gebotenen Leistungen entluden sich wohl in einem reinigenden Indoor-Gewitter.
Als die Mannen von Coach Neven Ilic zur 2. Hälfte antraten staunten die Villacher Fans nicht schlecht. Rollende Angriffe auf das Hermagorer Tor, fließende Aktionen und entschlossenere Zweikampfführung waren plötzlich allgegenwärtig.
Und so war es kein Wunder, dass es in der 54. Minute zum ersten Mal im Gästetor einschlug. Nach einem sehenswerten 60-Meter-Pass von Edis Sehic erlief sich Saso Kovacevic das Leder, kurvte nach innen und legte auf den anstürmenden Wolfi Guggenberger quer. Dieser knallte das Runde gekonnt zum 1:0 ins Eckige.
In der 59. Minute war es dann wieder so weit. Der wiedergenesene Raphi Velikogne krönte seine starke 2022er-Premiere mit einer hochaggressiven aber fairen Ballabnahme im Mittelfeld, sein Zuspiel landetete über Maxi Bernsteiner bei Wolfi Guggenberger, der sich diesmal als hervorragender Stratege bewies, indem er die Kugel quer auf Chucho Übleis legte. Dieser wiederum legte das Spielgerät präzise nochmal quer auf Nico Mayer, der zum 2:0 einschob.
In der 64. und 65. Minute kam es schlussendlich für die tapfer kämpfenden Gäste noch dicker. Zuerst versenkte Kapitän und Antreiber Mike Sternig einen Handelfmeter sicher zum 3:0. Kurz darauf präsentierte sich der ebenfalls wiedergenesene Dario Drmac den Villacher Fans von seiner besten Seite und zeigte, warum sein zweiter Vorname „The Hammer“ ist. Dario legte sich ein scharfes Zuspiel von Maxi Bernsteiner mit einem Kontakt zurecht und zog von 30 Metern ab. Sein „Strich“ schlug unhaltbar in der rechten Torecke zum 4:0 ein.
Nachdem dann munter durchgewechselt wurde, ergaben sich noch einige gute Gelegenheiten für die Blau-Weißen, die jedoch nicht mit dem letzten Ernst zu Ende gespielt wurden. Einen unnötigen Abwehrfehler nutzten die Gäste dann noch in der 72. Minute zum hochverdienten Ehrentreffer.
Nachdem Titelkonkurrent Landskron auswärts ebenfalls gewann, kommt es nun am kommenden Samstag um 17 Uhr zum großen Gipfeltreffen in Landskron, bei dem Massenbesuch und ein vollkonzentrierter und kampfbereiter VSV erwartet wird.
Mögen die Vorbereitungen auf diese richtungsweisende Partie mit dem gebotenen Fokus und der gebührenden Vorfreude beginnen – auf ein Topspiel, das man in dieser Form im Laufe einer Fußballerkarriere nicht oft bestreiten darf.
#GemeinsamSympathischBlauWeiß