Im Spitzenspiel der vorgezogenen ersten Frühjahrsrunde trafen am Samstag Nachmittag die punktegleichen Topteams der Unterliga West, der Villacher SV und der ATUS Velden im Stadion Lind aufeinander.
Jedes der beiden Teams wollte sich die Winterkrone aufsetzen und vor den zahlreichen Fans als Sieger mit offensiver Spielweise und offenem Visier vom Platz gehen. Zur Freude der Zuseher ging es von der ersten Minute an spektakulär auf und ab und hin und her. Auf ein Abtasten wurde gänzlich verzichtet.
Und so kam es, dass die Gäste angetrieben vom Bundesliga- und Südafrika-Profi Roland Putsche bereits in der dritten Minute nach einem schönen Angriff über links und einer Maßflanke durch einen Kopfballtreffer von Anel Mujkic mit 1:0 in Führung gingen. In den Minuten danach verabsäumte es der Tabellenführer aus Velden gegen die junge Villacher Mannschaft um Chefcoach Neven Ilic ein zweites oder drittes Tor zu erzielen, was sich später noch rächen würde.
Rotzfrech wurde von Seiten der Blauweißen immer wieder gekontert und dadurch Gefahr im gegnerischen Strafraum erzeugt. Und genau so eine Aktion brachte in der 30. Spielminute den Ausgleichstreffer zum 1:1. Bei einem Angriff über Chucho Übleis, Raphi Velikogne und Jaka Corn kam die Kugel an den linken Flügel zu Saso Kovacevic. Dieser umkurvte bei seinem Weg ins Zentrum drei gegnerische Verteidiger, die ihm maximal Begleitschutz gewährten. Seinen Sololauf schloss Saso dann ganz trocken mit einem Flachschuss – vorbei am Ex-WAC-Goalie Alex Kofler – in die linke Ecke zum spektakulären Ausgleichstreffer ab.
In der zweiten Spielhälfte ging es dann wiederum mit gleichem Chancenverhältnis hin und her, das Spitzenspiel nahm sogar noch an Intensität zu. Es wurde beherzt und hart, aber jederzeit fair um jeden Ball gefightet und wenn möglich schnell in die Offensive umgeschaltet.
So eine Umschaltaktion wurde dann in der 52. Spielminute unglücklicherweise dem gegnerischen Stürmer Marco Raunegger zum Verhängnis. Er wurde in leichter Abseitsposition von einem Mitspieler in die Tiefe geschickt und prallte dabei mit dem Goalie des VSV Andy Sternig so unglücklich zusammen, dass er wegen einer Unterschenkelverletzung mit der Rettung ins Krankenhaus gebracht werden musste. Der Villacher SV wünscht dem Veldener Toptalent auf diesem Wege alles Gute und eine baldige Genesung!
Als dann gegen Ende des Spiels nach mehreren Chancen auf beiden Seiten – durch die fast 30minütige Verletzungsunterbrechung – das Tageslicht langsam weniger wurde, rechneten alle schon mit einer gerechten 1:1- Punkteteilung. Die wenigen Zuseher, die bis zur 85. Minute das Stadion bereits verließen, sollten es nachher noch bitter bereuen.
In der 86. Minute nämlich kam es zu einem Laufduell von Anel Mujic und dem VSV-Verteidiger Jon Simic an der linken äußeren Strafraumgrenze in Richtung Eckfahne, bei dem der gegnerische Stürmer ins Stolpern geriet. Zur Verwunderung der Fans auf beiden Seiten gab es einen Pfiff des sonst hervorragenden Schiedsrichters Mag. Jakob Bögner. Nicht Abstoß, sondern Elfmeter war seine fragwürdige Entscheidung, die wegen fehlendem VAR in der Unterliga😉 leider nicht überprüft werden konnte. Der Veldener Topscorer Mujkic ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte trocken zum 2:1 für Velden. Der diesmal wiederum hervorragende Torhüter des VSV Andy Sternig erriet zwar die Ecke, kam jedoch um ein paar Zentimeter zu spät.
Sofort stellte der Villacher Coach Neven Ilic auf Dreierkette um und brachte das blauweiße Offensivtalent Tobi Köchl ins Spiel, das wenig später noch von sich reden machen wird. Alles wurde nach vorne geworfen, beide Spielfeldseiten wurden mit schnellen Kombinationen bespielt und eine Vielzahl von Flankenbällen in den Veldener Strafraum geschlagen.
Exakt in der 90. Minute gab es wieder so einen hervorragenden Flankenwechsel durch einen wie an einer Schnur gezogenen Diagonalball von Nico Mayer. Diesen verarbeitete am rechten Flügel wie schon so oft in diesem Herbst Chucho „Flankengott“ Übleis im Stile eines Bundesligaprofis und schlug das Leder lehrbuchartig in den Rücken der Abwehr ins Zentrum. In das Zentrum wo – ja richtig geraten – der vor 5 Minuten eingewechselte Tobi Köchl mustergültig einsprintete und den vielumjubelten Ausgleichstreffer zum 2:2 erzielte.
Als dann der Vollmond bereits hoch über dem Stadion stand, beendete der Schiedsrichter dann nach mehrminütiger Nachspielzeit das absolute Spitzenspiel mit einem gerechten Unentschieden, mit dem schlussendlich beide Teams gut leben können. Danke an das tolle Gästeteam mit seinen zahlreichen Klassespielern, das eine extrem feine Klinge führte, ein Pauschallob auch an die blauweißen Edelknaben, die wiederum vorbildlich angeführt von Kapitän Mike Sternig bis zur letzten Minute auf ihre Stärken vertrauten und mit einem Riesenherz ein extrem geiles Spiel ablieferten. Ein Pauschallob geht auch an das Schiri-Trio Jakob Bögner – Manuel Koller – Edin Avdic.
Der Villacher SV bedankt sich recht herzlich für den tollen und mustergültig-fairen Fanbesuch im Stadion, bei dem nicht die Rivalität, sondern ausschließlich der Fußballsport im Vordergrund stand. Ebenso recht herzlichen Dank an die zahlreichen Helfer vor und auch hinter den Kulissen (VSV-Trainer, Eltern, Spieler, Funktionäre …), die den Ablauf so eines Großereignisses erst vollständig ermöglichten! Danke, das war echt spitze und unserem blauweißen Leitsatz mehr als würdig: