Aufgrund der langen Anreise nach Osttirol (140 km in eine Richtung) wurde diesmal vom VSV-Vorstand ein 50-Sitzer Reisebus organisiert, der sowohl für das Team als auch für einige mitreisende Fans Platz bot.
Trotz des späten Spielbeginns um 19:00 Uhr ging es bereits um 14:45 Uhr vom Parkplatz im Stadion Lind auf die große Reise. In der Dolomiten Stadt Lienz wurde eine einstündige Kaffeepause eingelegt und zusätzlich die Gelegenheit benutzt, sich die Füße noch ordentlich zu vertreten. Bereits 1,5 Stunden vor Spielbeginn war dann der gesamte VSV-Tross vor Ort in der engen Thal/Asslinger Arena, die einerseits von der Drau mit einem hohen Zaun und andererseits von Tribüne und Berg begrenzt ist.
In diesem Hexenkessel ging dann pünktlich ab 19:00 Uhr wahrlich die Post ab. Aufgrund des wirklich sehr kleinen Spielfeldes wechselten sich Angriff und Gegenangriff sowie Freistoß und oder Eckball fast in sekundenschnelle ab.
Die Heimischen drückten von der ersten Spielminute gehörig aufs Tempo, die Blauweißen hielten massiv dagegen und hatten in der ersten Spielhälfte auch noch dazu weit mehr Ballbesitz als der Osttiroler Favorit, der bislang in dieser Meisterschaft noch kein Spiel verloren hatte.
Durch eine Eckballvariante geriet der VSV schließlich in der 22. Minute durch einen Kopfballtreffer von Pascal Kofler mit 0:1 in Rückstand, nachdem die Mannen von Neven Ilic schon vorher zwei hervorragende Gelegenheiten zum Führungstreffer ausgelassen hatten.
Dieser Rückstand war aber maximal ein zusätzliches Startsignal, um noch mehr auf das Tempo zu drücken und den Gegner – der weiterhin mit Kontern gefährlich war – vor seinem Tor ein zu schnüren.
Bereits in der 30. Minute kam die postwendende Antwort der groß aufspielenden Villacher. Nach einem Eckball erzielte unser diesjähriger Torschütze vom Dienst Saso Kovacevic ein super Kopfballtor. Dem war nicht genug, denn der blau-weiße Express rollte weiter in Richtung Thal/Asslinger Tor, in dem der Torhüter Lukas Unterlader Schwerstarbeit verrichtete und einige hervorragend herausgespielte Gelegenheiten unseres Teams zunichte machte.
In der 38. Minute wurde der VSV-Sturmlauf dann auch ergebnisbezogen belohnt. Nach einem abgefangenen Ball im Mittelfeld und einem sehenswerten Sololauf unseres Stürmers Emir Garibovic stand es verdient 2:1 für Blau-Weiß, mit dem es auch in die Pause ging.
In der zweiten Spielhälfte wendete sich die Spielanlage beider Teams grundlegend. Das Heimteam übernahm aufgrund des Rückstandes die Initiative, der VSV machte seine Hälfte dicht und verlegte sich seinerseits aufs Kontern. Was aufgrund des wirklich sehr sehr engen Spielfeldes jedoch gleich blieb, war eine massive Anzahl von Freistößen und Eckbällen, die auf beiden Seiten gefährliche Tor-Alarm-Stimmung auslösten.
Das Team von Thal/Assling erarbeitete sich in dieser Phase einige Halbchancen, der VSV setzte massive Nadelstiche, konnte aber das wohl entscheidende 3:1 noch nicht für sich verbuchen. Einmal rettete ein Fuß auf der Torlinie, dann stand wieder ein Verteidiger im Weg, schließlich wurde ein Schuss mit der Hand abgewehrt. – Da verlor auch kurzfristig der an sich hervorragende Schiedsrichter Emil Ristoskov, der sich durch seine umsichtige Spielleitung auszeichnete und das offensiv geprägte Spiel einfach laufen ließ, kurz den Überblick. Leider wurde so den Mannen um den heroisch kämpfenden Kapitän Mike Sternig ein verdienter Elfmeter vorenthalten.
Einige Minuten später war dann das Tor auf der anderen Seite im Fokus der zahlreichen sehr lautstarken aber immer fairen Fans. – Andreas Sternig, der eines seiner besten Spiele im Kasten des VSV ablieferte, wäre fast von einem Kopfball mitten aus dem Getümmel ans Lattenkreuz geschlagen worden. – aber gottseidank nur fast…
Kurz vor Schluss war es dann aus blau-weißer Sicht so weit. Ein Konter landete beim gegnerischen Tormann, der den Ball wieder schnell nach vorne bringen wollte. Sein Abschlag viel aufgrund des VSV-Gegenpressings zu kurz aus und landete im Mittelfeld. blitzschnell wurde von Villacher Seite umgestalten. Den Steilpass verwertete abermals, der an diesem Tag groß aufspielende Emir Garibovic zum viel umjubelten 3:1, das in Summe aufgrund der hervorragenden Abwehrleistung sowie des sehr klug angelegten Offensivspiels des VSV sicherlich in Ordnung geht.
Ein Pauschallob geht deshalb an eine vorbildlich und als tolles Team auftretende VSV-Mannschaft sowie auch an das gesamte Trainer- sowie Spielerteam um Coach Neven Ilic und Co-Trainer Bernd Traar. Ein riesiges Dankeschön auch an die zahlreich mitgereisten Fans, die im Thal/Asslinger Kessel auch – so wie das Team – vermehrt für Furore sorgten.
Auf der Heimfahrt ging es dann noch beim Krankenhaus Lienz vorbei, um den zwischenzeitlich leider verletzt ausgeschiedenen Raffi Velikogne wieder abzuholen, der der sich böse am Sprunggelenk verletzte. Diesbezüglich auch vielen Dank an unseren diesmal gesperrten Mittelfeldmotor Louis Sallfeldner, der sich am Weg zum und im Krankenhaus fürsorglich und kompetent um unseren Raffi gekümmert hat. Lieber Raffi, die gesamte VSV-Familie wünscht dir baldige und vollständige Genesung. Kopf hoch, nach dem Regen kommt auch wieder Sonnenschein! Wir hoffen dich bald wieder am Spielfeld begrüßen zu können.
Wie man sich denken kann ging es nach so einem turbulenten und erfolgreich gestalteten Spiel dann im Bus hoch her. Ein Musik-Hit löste den anderen ab, ein Redner am Mikrofon löste den anderen Redner ab. Egal ob Spieler, Trainer oder Fans es wurde sehr viel Lustiges, Musikalisches aber auch Tiefsinniges zum besten gegeben.
Um Punkt Mitternacht befand sich der Bus dann auf Höhe Spittal/Drau. Da wurde dann auch noch ein Geburtstagslied zu Ehren unseres neuen aber schon vollständig top integrierten Platzwartes Gerry Lernpass angestimmt, das wahrscheinlich noch am Goldeck zu hören war. Lieber Gerry, wir wünschen dir von VSV-Seite alles Gute, viel Gesundheit und danke, dass du nun auch so ein wichtiger Bestandteil in unserem Team bist! Diese Reise nach Osttirol wird wahrscheinlich noch sehr lange sehr positive Emotionen aller Mitreisenden auslösen und zeigte sehr anschaulich, wie schön Fußball als Teamsport sein kann.